SGS - SchützenGildeSchwechat - Pechhüttenstr. 3a - 2320 Schwechat - office@sg-sw.at - © turl15 2013
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History
S G S
Schützen Gilde Schwechat
1.
Einführung
Da
unser
Verein
heuer
das
10
jährige
Bestandsjubiläum
feiern
kann
und
mir
vor
einiger
Zeit
aus
dem
Buch
von
Johann
Ableidinger
„Geschichte
von
Schwechat“
ein
Auszug
über
das
Schießwesen
unter
gekommen
ist,
habe
ich
die
Gelegenheit
ergriffen
mich
mit
der
Geschichte
der
Schwechater
Schützenvereine
von
ihren
Anfängen
bis
heute zu beschäftigen.
Zurzeit
gibt
es
in
Schwechat
3
Schützenvereine.
Davon
ist
einer
eine
Sektion
des
Polizeisportvereins
am
Flughafen
Schwechat
und
der
andere
unsere
Schützengilde
Schwechat
in
der
Tradition
der
k.u.k
priv.
Schützengesellschaft Schwechat. Als weiterer Verein ist der SSV Felsenkeller bei uns untergebracht.
2.
Die Geschichte
Die Schwechater Bürgerschaft begann nach dem 1.Türkenkrieg um 1529 sich wehrhaft zu machen. Kaiser
Ferdinand I. verlieh ihnen um 1542 das Privilegium, eine Schießstätte zu errichten.
3.
Vereine
3.1
Die „Erste“ k. k. privilegierte Scharfschützengesellschaft (Kompanie) in Schwechat (1542 – 1873)
Die
Gesellschaft
dürfte
nach
dem
Privilegium
um
das
Jahr
1542
gegründet
worden
sein.
Ein
alter
kaiserlicher
Adler
aus
Kupfer
der
die
Jahreszahl
1542
aufweist
und
Scheiben
aus
den
Jahren
1611,
1686 und 1715
sollen noch erhalten sein
Die
Schießstätte
stand
ursprünglich
zwischen
den
„Mühlwässern
der
großen
und
kleinen
Schwechat“
wo sich heute das
Haus Eyblergasse Nr 7/9
befindet.
Als
Kaiser
Karl
der
VI.
für
die
Wiener
Bürgerschaft
auf
der
Schießstätte
beim
Schottentor
im
Jahre
1739
ein
„Kaiser
Gnaden
und
Freischießen“gab
waren
auch
die
Schwechater
Schützen
Leonhard
Mayer und Anto Wellischhofer anwesend. Auch 1746 waren Schwechater Schützen in Wien tätig.
Im
Jahr
1762
erwarb
Graf
Blumegen
das
Schloß
Kettenhof.
Ihn
schien
schon
damals
die
Nachbarschaft
einer
Schießstätte
unangenehm
gewesen
zu
sein.
Auf
Grund
seiner
Beschwerde
bei
der
Regierung
wurde
das
Schießen
untersagt
u
nd
der
Schützenkompanie
nahegelegt
die
Schießstätte
an einen anderen Ort zu verlegen.
Die
Gemeinde
ersuchte
um
die
Errichtung
einer
neuen
Schießstätte
auf
einen
geeigneten
anderen
Ort.
Diese
wurde
von
„Obersthof-
und
Landesjägermeisteramt“
am
24.März
1767
genehmigt.
Am
24
Juni
1767
fand
bereits
das
erste
Kranzelschiessen st
att.
Die
alte
Schießstätte
wurde
um
600
Gulden verkauft.
Aus
einer
Erklärung
vom
3
März
1793
ist
zu
entnehmen,
dass
13
Schützen,
die
seit
2-3
Jahren
verfallene Schießstätte wieder herrichten und in Betrieb nehmen wollten.
Zum Oberschützenmeister wurde Andreas Hudler gewählt.
Beim
Aufgebot
im
Jahre
1779
stellte
bei
der
Errichtung
eines
österreichischen
Schützenkorps,
Schwechat
260
Freiwillige.
Während
der
Franzosenkriege
war
eine
Unterbrechung
des
Schießwesens
eingetreten. Erst im Jahre 1811 ist wieder ein Aufschwung zu verzeichnen.
Im Jahre 1858 fand auf der Schießstätte die erste Regionalausstellung statt.
Vom
30.Juni
bis
7.Juli
1867
fand
das
Jubiläumsschießen
in
Schwechat
statt
(und
wer´s
wissen
will,
es
wurden 7912 Schüsse abgegeben). Am 25.August 1872 fand das letzte Schießen statt.
Am
9.März
1873
wurde
die
Auflösung
der
Gesellschaft
beschlossen.
Der
Kassenüberschuß
von
50
Gulden
und
10
Kreuzer
wurde
zur
Gründung
einer
Schulbibliothek
gewidmet.
Der
letzte
Oberschützenmeister war Jakob Brandeis.
Währen der Choleraepidemie im Jahr 1873 wurde die Schießstätte als Spital verwendet.
3.2
Die „Zweite“ k. k. privilegierte Scharfschützengesellschaft in Schwechat (1881 – 1921)
Im Jahre 1881 wurde die Schützengesellschaft wieder neu gegründet.
Am
1.
Juni
1884
fand
die
Fahnenweihe
der
Schützengesellschaft
statt.
Die
Fahne
wurde
von
den
Bürgerfrauen
von
Schwechat
gespendet
und
hat
1100
Gulden
gekostet.
Auf
der
Schießstätte
wurde
ein Festschießen mit zahlreichen Preisen durchgeführt.
Seit
dieser
Zeit
(1884)
wurde
der
Schützengesellschaft
gestattet
das
Schwechater
Marktwappen
in
den
Emblemen
zu
führen.
Erster
Oberschützenmeister
war
Josef
Bösenkopf.
Die
Schießstätte
wurde
von
vielen
Wienern
frequentiert
(wie
heute)
und
nahm
einen
großen
Aufschwung.
Die
Schießanlagen
wurden
zu
klein,
daher
wurde
beschlossen
auf
Gemeindegrund
eine
neue
Schießstätte
zu
errichten.
1891
beschloss
der
Schwechater
Gemeinderat
der
Gesellschaft
einen
Baugrund
in
der
Wismayrstarße
45
auf
100
Jahre
für eine Jahrespacht von 10 Gulden zu überlassen.
Durch
die
Ausgabe
von
Aktien
konnte
der
Oberschützenmeister
Rudolf
Wimmer
von
seinem
Chef,
dem
Brauereibesitzer
Anton
Dreher,
dessen
Brauhauspavillion,
der
für
die
Die
Wiener
Gewerbeausstellung
1888
errichtet
worden war, erwerben.
Er
ließ
in
vom
Ausstellungsgelände
auf
der
Rotunde
abmontieren,
nach
Schwechat
bringen
und
am
neuen
Grundstück
wieder
aufbauen.
Die
Planung
und
die
Bauleitung
wurde
von
Baurat
Josef
Klose
durchgeführt,
die
Baumeisterarbeiten
von
Baumeister
Johann
Miksch.
Die
Baukosten
beliefen
sich
auf
22,500
Gulden
Die
feierliche
Eröffnung
der
neuen
Schießstätte
fand
am
4.Oktober
1891
mit
einer
Grundsteinlegung
und
einem
Eröffnungsschießen statt.
In
der
Zeit
von
1.
Bis
11.
Juni
1893
wurde
in
Schwechat
das
„VII.
niederösterreichische
Landesschießen“
unter
dem
Protektorat
des
Erzherzogs
Rainer
abgehalten
und
gleichzeitig
das
350
jährige
Jubiläum
des
Schießwesens
gefeiert.
Rechts
neben
der
Schießhalle
war
ein
Volksprater
errichtet.
Das
Fest
wurde
durch
dem
am
4.
Juni
erfolgten
„alle
rhöchsten
Besuch“
des
Kaiser
Franz
Josef I. geehrt.
Am
24.Juni
1900
wurde
das
„1.
Niederösterreichische
Verbandschießen“
unter
großer
Teilnahme
auswertiger Schützen durchgeführt.
Im
Jahr
1905
fand
das
Armeegewehrschießen
auf
der
Schießstätte
statt.
Das
letzte
Festschießen,
ein
Schützenkreuzschießen,
fand
am
19.
Juli
1914
statt.
Während
des
1.Weltkrieges
wurde
das
Schützenlokal
als
Musterungslokal
verwendet
und
es
fanden
daher
keine
Schießen
mehr
statt.
Am
1.Juli
1919
kaufte
Anton
Dreher
II.
die
Schießstätte
und
schenkte
sie
der
Gemeinde
für
die
Jugendfürsorge.
Im
Jahr
darauf
wurde
die
Schießstätte
an
den
Verein
„Kinderfreunde“
um
einer
Krone
Jahrespacht
verpachtet,
die
darauf
einen
Kindergarten
errichteten.
Im
Zuge
der
Errichtung
wurden
für
Renovierung 23,000 Kronen aufgewendet.
Die
nun
heimatlose
Schützengesellschaft
löste
sich
am
2.Juni
1921
auf.
Sie
schenkte
ihr
historisches
Material
dem
NÖ
Landesmuseum
in
Wien.
Das
Vereinsvermögen
von
51.000
Kronen
wurde
für
wohltätige
Einrichtungen
gespendet
(es
erhielten
Ortsarme
im
Armenhaus
in
Schwechat
21.000
Kronen,
die
Lungenheilstätte
9000
Kronen,
Die
Hauskrankenpflege
18000
Kronen
und
der
Oberzeiler Pieringer 3000 Kronen).
Im
Bürgerkriegsjahr
1934
wurde
das
Schützenhaus
von
der
„Vaterländischen
Front“
beschlagnahmt.
Danach
richtete
der
Schwechater
Pfarrer
Rauch
ein
katholisches
Jugendheim
ein.
1938,
nach
der
Annexion
Österreichs,
konfiszierte
die
NSDAP
das
Jugendheim
für
die
„Hitlerjugend“
und
anschließend
wurde
es
zeitweise
von
Heeresverbänden
genützt.
Nach
1945
wurde
das
alte
Vereinsgebäude
wieder
an
die
„Kinderfreunde
vermietet.
Es
wurde
ein
Kindergarten
und
ein
Hort
darin
unterbrachten.
1960
schien
das
Gebäude
irreparabel
und
wurde
abgerissen.
Für
die
Errichtung
eines
neuen
Kindergarten
Gebäudes
bewilligte
der
Schwechater
Gemeinderat
eine
Million
Schilling.
Der
stellvertretende
NÖ
Landeshauptmann,
Dr.
Otto
Tschadek
übergab
das
neue
„Haus
der
Jugend“
am
Areal der ehemaligen Schießstätte im Oktober 1964 seiner Bestimmung.
3.3
Die „Dritte“, nicht mehr privilegierte, sondern private Schützen Gilde in Schwechat (und auch ohne
k.u.k.)(ab 2004)
Im
Jahre
2004
wurde
von
einer
kleinen
Gruppe
Sportschützen
nach
83
Jahren
Vereinspause
im
Schützenwesen,
die
Schützengilde
Schwechat
gegründet.
Erster
Oberschützenmeister
wurde
Michael
Sicha,
Inhaber
der
„Tiroler
Stuben“.
Es
wurden
in
einem
ehemalige
Brau-
und
Gährungskeller
der
Dreherbrauerei
in
der
Pechhüttenstraße
3a,
zwei
Kellerräume
für
den
Schießsport
gemietet
und
adaptiert.
Im
Ersten
erstand
„ein
Schützenhaus“
aus
gelben
Bauplastik
und
Holzdachlatten,
ausgestattet mit 2 Heurigengarnituren, einen Heizstrahler und einen Kleiderständer als Einrichtung.
N
ach
der
Generalversammlung
am
2008
wurde
der
Vorstand
teilweise
neu
aufgestellt.
Neuer
Oberschützenmeister
wurde
Othmar
Hingel.
In
dem
folgenden
Jahr
wurden
die
restlichen
Keller
angemietet
und
neu
adaptiert.
Es
wurde
2009
in
vier
Kellern
eine
neue
S
c
h
i
e
ß
s
t
ä
t
t
e
errichtet.
I
n
einem
Keller
errichteten
wir
ein
neues
Schützenhaus.
Gleichzeitig
wurde
ein
Keller
für
einen
25
m
Stand
hergerichtet.
Die
zwei
restlichen
Keller
werden
für
50
m
KK
Gewehr
Bewerbe
hergerichtet
und
verwendet.
Einer
dieser
beiden
Keller
kann
auch
für
25
m
Bewerbe
verwendet
werden.
Zuletzt
wurde
hinter
dem
Schützenhaus ein 10 m Stand errichtet.
Am
28.
November
2009
wurde
beim
5
Jährigen
Jubiläum
die
neuen
Bereiche
mit
einem
Jubiläumsschießen eröffnet.
2
010
bekamen
wir
mit
dem
Verein
LUNA
einen
ersten
Untermieter.
Sie übernahmen 4 Keller.
In
unseren
Verein
wurde
im
Frühjahr
2010
ein
Telefonanschluss
und
Internet
eingeleitet.
Somit
wurden
wir
trotz
unserer
Kellerlage
während
unserer
Anwesenheit
erreichbar
und
verfügen
über
WLAN
im
Klublokal.
2011
kam
noch
ein
Untermieter.
Der
SSV
Felsenkeller
der
seine
Schießstätte
verloren
hatte,
hat
mit
unserer
Anlage
eine
neue
Heimat
gefunden.
In
diesem
Jahr
trat
die
SGS
auch
dem
NÖ
Landesverband
bei.
Ab dem Umbau wurde auch unser Schießbetrieb auf jeden Mittwoch ab 18,00 erweitert.
Zurzeit
kann
man
auch
an
jeden
2.
und
4.
Samstag
von
15.00
bis
19.00
Uhr
trainieren.
Wie
führen
jedes
Jahr
eine
Vereinsmeisterschaft
mit
mindestens
3
Bewerben
durch.
Ein
Halbprogramm
mit
GK
und KK und einen KK Langwaffenbewerb auf 50 m. Die Teilnahme ist für Mitglieder kostenlos.
Bis
zum
heutigen
Tag
wurde
unsere
Anlage
immer
wieder
verbessert.
Wir
montierten
Absauganlagen
in
allen
Kellern
und
im
Klublokal.
Die
Küche
wurde
ausgebaut.
Der
Schallschutz
und
die
Ausstattung
wurden verbessert.
Mittlerweile
haben
wir
als
SGS
die
komplette
Kelleranlage
übernommen.
Als
Untermieter
sind
an
ihren
Vereinstagen
die
Vereine
„SSV
Felsenkeller“
sowie
der
„HSV
Zwölfaxing“
untergebracht.
Allen
Mitgliedern ist das Training an jedem Vereinstag (MO-SA) möglich.
2019
haben
wir
die
gesamten
Hallen
sowie
den
Zugang
mit
Estrichbeton
begradigt.
Jeder
der
die
Anlage von früher kennt, wird die Hallen kaum wieder erkennen.
2019
Einbringung von Estrichbeton in der gesamten Anlage
Die 25 Meter Halle wurde mit einer Zuganlage in Eigenregie ausgestattet.
2020:
Umbau und Generalsanierung des Clublokals und der sanitären Anlagen
Zum
Abschluss
wäre
noch
anzumerken,
dass
wir
im
Gegensatz
zu
unseren
Vorgängervereinen
unseren
Ausbau
mit
geringen Mitteln, in Eigenregie und mit Altmaterial durchführten, das unsere Mitglieder auftrieben hatten.
Wir
sind
uns
aber
voll
bewusst
und
auch
ein
wenig
stolz,
dass
wir
eine
472
jährige
Tradition
im
Schützenwesen
der
Stadt Schwechat weiterführen dürfen.
Quellenangabe:
„Geschichte von Schwechat“ von Johann Ableidinger 1929
„Die Schwechater Schießstätten“ von Adolf Ezsöl 2009
472 Jahre Schützenvereine in Schwechat
10 Jahre Jubiläum der SGS
10 Jahre Jubiläum der „Schützengilde Schwechat“ als Nachfolgeverein der
„k.u.k. privilegierte Scharfschützengesellschaft Schwechat“.
(Günther Badalec und Johann Rutzenholzer)